Wenn Metalle bis oberhalb ihres Schmelzpunkts erhitzt werden, verdampfen sie und kondensieren zu Schweißrauch. Die meisten Menschen wissen, dass dieser Schweißrauch nicht nur ungesund, sondern sogar gefährlich ist. Zwar sind sich nicht alle Menschen, die Schweißarbeiten in der Metallindustrie und anderen Branchen ausführen, dieser Gefahren vollständig bewusst. Doch vielen ist der Gebrauch einer lokalen Absaugentlüftung und persönlicher Schutzausrüstung vertraut, um die mit Schweißarbeiten verbundenen Gesundheitsrisiken zu reduzieren.
Neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ist Schweißrauch sogar noch gefährlicher als bereits bekannt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC, eine Unterabteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO, hat die Kanzerogenität von Schweißrauch, Molybdäntrioxid und Indiumzinnoxid evaluiert. Noch 1989 haben Wissenschaftler Schweißrauch als lediglich „potenziell krebserregend“ klassifiziert. Die Gruppe der an der letztjährigen IARC-Studie beteiligten Wissenschaftler jedoch hat schon einen „ausreichenden Nachweis“ für die Verursachung von Lungenkrebs ermittelt, und für Nierenkrebs immerhin einen „eingeschränkten Nachweis“.
Den meisten Studien zufolge besitzen Schweißer und andere Arbeiter, die Schweißrauch ausgesetzt sind, ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Während für Schweißer eine Exposition gegenüber Asbest und Tabakrauch ebenfalls mit potenziellen Risiken verbunden ist, können diese Faktoren bei weitem nicht das hohe Lungenkrebsrisiko begründen, dem Schweißer ausgesetzt sind. Die Ergebnisse blieben selbst nach einer Anpassung der mit einer Exposition gegenüber Tabakrauch oder Asbest verbundenen Daten (bzw. beiden Expositionsfaktoren zusammengenommen) unverändert.
In der letzten Bewertung der IARC wurden Schweißrauch und von Schweißarbeiten emittierte UV-Strahlung als krebserregend (gemäß Gruppe 1) klassifiziert.
Der britische Fachausschuss für Gesundheit am Arbeitsplatz WHEC, ein Wissenschaftspartner der britischen Arbeitsschutzorganisation HSE, hat der Reklassifizierung von Weichstahl-Schweißrauch als humankarzinogenen Stoff seine Zustimmung erteilt. Für den HSE begründen diese Befunde ihre Erwartungen an eine verstärkte Umsetzung bestehender und der Herausgabe neuer - und zugleich strengerer - Richtlinien. Selbst wenn sich Ihr Betrieb nicht in Großbritannien befindet, so stellen die vom britischen HSE geforderten Maßnahmen auch für Sie ein guter Maßstab zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken dar:
Evaluierung der IARC zu den mit Schweißarbeiten verbundenen Krebsrisiken (Welding, Molybdenum Trioxide and Indium Tin Oxide - IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans Volume 118): https://publications.iarc.fr/569
*Anmerkung von Plymovent: Dazu gehört auch, die Filter rechtzeitig und (vorzugsweise) durch eine Original-Filterpatrone auszutauschen, um eine optimale Leistung des Absaugsystems zu gewährleisten.
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