Entspricht die aktuelle europäische Gesetzgebung zu Schweißrauch-Exposition tatsächlich einem sicheren Arbeitsumfeld?
Entspricht die aktuelle europäische Gesetzgebung zu Schweißrauch-Exposition tatsächlich einem sicheren Arbeitsumfeld?
Absaugung von Schweiß- und Schneiddämpfen16 Dez. 2024Filters
Plymovent sagt: Nein!
„Die Einhaltung der Vorschriften für Schweißrauch garantiert kein sicheres Arbeitsumfeld“, erklärt Michel Ligthart, Produkt- und Internationaler Vertriebsleiter bei Plymovent. Er hebt drei Trends hervor, um das Bewusstsein für die Gefahren von Schweißrauch bei Schweißern zu schärfen. „Die aktuelle Gesetzgebung ist alles andere als perfekt.“
„Bei Präsentationen für Kunden beginne ich oft mit einem Foto des India Gate Memorials in Neu-Delhi, aufgenommen an einem Tag mit starkem Smog und Feinstaub. Auf dem Bild ist der Torbogen kaum zu erkennen. Doch diese Luftqualität würde problemlos den europäischen Vorschriften für Feinstaubbelastung in einer Schweißhalle entsprechen. Zur Klarstellung: Schweißrauch ist Feinstaub!“
Die wichtigsten Erkenntnisse
Der Expositionsgrenzwert für Schweißrauch ist 50-mal weniger streng als der für Feinstaub in der Außenluft.
Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) gibt es keinen sicheren Grenzwert für Schweißrauch, unter dem ein Arbeiten sicher ist.
Der Effizienzstandard nach der europäischen Norm ISO 21904 reicht nicht aus, um die Sicherheitsgrenzen für Bestandteile im Schweißrauch wie Chrom-6 zu garantieren.
Trend 1: Aktuelle Standards erlauben hohe Expositionswerte
Michel erklärt: „Feinstaub ist ein hartnäckiger Reizstoff für den Körper und führt langfristig zu gesundheitlichen Schäden. Feinstaub gilt als dritthäufigste Ursache für verlorene Lebensjahre. Laut den europäischen Richtlinien sollte die Konzentration von Feinstaub kleiner als 2,5 Mikrometer und nicht mehr als 20 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen.
Schweißrauch ist ebenfalls Feinstaub – und bis zu 20-mal kleiner. In den Niederlanden beträgt der erlaubte Grenzwert für Schweißrauch 1 Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter. Umgerechnet sind das 1.000 Mikrogramm! Schweißer dürfen also acht Stunden in einer Umgebung arbeiten, in der 50-mal mehr Feinstaub erlaubt ist als draußen. In den meisten Ländern ist der Grenzwert sogar noch höher (= weniger streng).“
„Es gibt keinen sicheren Grenzwert für die Exposition gegenüber Schweißrauch.“
„Man könnte denken, dass man mit der Einhaltung dieses Grenzwerts seinen Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld bietet. Doch die europäische und nationale Gesetzgebung hinkt den neuesten gesundheitlichen Erkenntnissen hinterher. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die IARC haben Standards, die 50 bis 150-mal strenger sind als die aktuellen gesetzlichen Grenzwerte. Doch diese Erkenntnisse gelangen nur sehr langsam in die Arbeitswelt, weil Regierungen bei der Definition eines sichereren Arbeitsumfelds hinterherhinken. Unternehmen können sich darauf verlassen – oft wissen sie es nicht besser.“
„Der Grenzwert für Schweißrauch bewegt sich nur in eine Richtung – nach unten. Tatsächlich gibt es keinen bekannten sicheren Grenzwert für Schweißrauch.“
Trend 2: Laut IARC sind alle Schweißrauche krebserregend
Michel fügt hinzu: „Für die auf dem Markt angebotenen Geräte gibt es eine europäische Norm. Diese stellt sicher, dass technische Sicherheitsvorgaben eingehalten werden. Gleiches gilt für Schweißrauchabsauganlagen. Ein Teil dieser Norm betrifft die Filtereffizienz. Wenn verschmutzte Luft in das Gerät eintritt, muss die ausströmende Luft zu 99 % gereinigt sein. Unter dieser Bedingung ist es in einigen Ländern erlaubt, die gefilterte Luft zurück in den Arbeitsraum zu leiten.
Hier liegt das Problem: Die Norm gilt allgemein für Schweißrauchabsaugung. Schweißrauch ist jedoch kein einzelner Stoff – er ist ein Gemisch aus Stoffen. Die Norm garantiert nicht, dass die Grenzwerte für alle Bestandteile des Schweißrauchs eingehalten werden. Ein gutes Beispiel ist Chrom-6, ein nachgewiesenes Karzinogen, das im Schweißrauch enthalten ist und in der Norm nicht ausreichend berücksichtigt wird.“
„Viele Menschen glauben, sie schweißen sicher, weil sie die geltenden Normen einhalten. Doch das entspricht nicht immer der Realität“
Trend 3: Der Aufstieg von HEPA-Filtern
Michel erklärt: „Glücklicherweise wächst das Bewusstsein für die krebserregenden Einzelstoffe im Schweißrauch. Dies führt auch zu strengeren Anforderungen an Filter. HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filters) werden immer beliebter. Diese Filter sind so effizient, dass sie mindestens 99,7 % aller Partikel auffangen können, die so klein wie 0,3 Mikrometer sind. In den USA sind HEPA-Filter Standard, und Europa holt auf. Mit HEPA-Filtern ist es sehr wahrscheinlich, dass die Grenzwerte für die Bestandteile im Schweißrauch eingehalten werden.“
„Plymovent ist der Ansicht, dass die gesetzlichen Expositionsgrenzwerte eher konservativ bemessen sind.“
Welche Sicherheit bietet Plymovent den Schweißern mit seiner Ausrüstung?
Michel betont: „Plymovent ist mehr als ein Gerätehersteller – wir sorgen für saubere Luft am Arbeitsplatz. Natürlich entsprechen unsere Produkte allen geltenden Gesetzen und Vorschriften, doch wir sind der Meinung, dass die aktuellen Expositionsstandards in vielen Ländern nicht mehr zeitgemäß sind. Wir beraten unsere Kunden, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, das über den gesetzlichen Rahmen hinausgeht. Wir empfehlen Maßnahmen, die nachweislich sicher und effektiv für Schweißer und ihre Kollegen sind. Denn in einer Branche, in der es immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu finden, dürfen Gesundheitsrisiken keine Rolle spielen."
Plymovent besitzt eine über 45-jährige erfolgreiche Expertise in der Absaugung und Filtration von verunreinigter Luft. Aufgrund einer steigenden Nachfrage nach Lösungen für saubere Luft am Arbeitsplatz hat Plymovent seinen Unternehmenshauptsitz...
Plymovent ist bekannt dafür, seiner Zeit immer weit voraus zu sein. Jahrzehntelange Investitionen in innovative Konzepte, Forschung und Entwicklung sowie Produktneuentwicklungen führten zur Einführung von neuartigen Systemen.
Bei der Environmental Protection Agency (kurz EPA) handelt es sich um die US-amerikanische Umweltschutzbehörde, die Aufgaben zum Schutz der Gesundheit und der Umwelt übernimmt. Die EPA besitzt nämlich gleich mehrere Schwerpunkte, wie etwa den Schutz der Luft, des Wasser und des Bodens, sowie die Kontrolle von Chemikalien, Giftstoffen, Abfällen und die Beseitigung von Altlasten.